Donnerstag, 12. Oktober 2006

Die Süddeutsche Zeitung korrigiert den Inhalt einer kompletten Meldung. Der Wahrheitsgehalt bleibt dennoch fraglich.
Süddeutsche Zeitung, Donnerstag, 12. Oktober 2006, Seite 2.
Korrekturen
Auf der Medien-Seite vom Mittwoch hieß es, die chinesische Regierung wolle bei den Olympischen Spielen 2008 Journalisten ausweisen, die über heikle Themen wie Menschenrechtsverletzungen berichteten. Die Meldung beruhte auf Angaben der Tibet Initiative Deutschland über eine Pressekonferenz des Organisationskomitees (OK) in Peking und ist falsch. Tatsächlich hatte das OK laut Medienberichten bei der Veranstaltung ausdrücklich zugesagt, Journalisten, die aus dem Ausland zu den Olympischen Spielen kämen, könnten „nach Belieben” durchs Land reisen und über alles berichten – nur nicht über militärische Einrichtungen.

Zum Vergleich die Meldung vom Mittwoch, den 11. Oktober.
Themensperre
Kritiker hatten es geahnt, nun ist es offiziell: China will bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking keine Berichte über heikle Themen wie Menschenrechtsverletzungen zulassen. Wer sich darüber hinwegsetzt, wird ausgewiesen.

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Ganz schön böse.

Der Nachtrag zu einer Spiegelkritik zu dem umstrittenen Film „Wut“.
Spiegel, Montag, 25. September 2006, Seite 114
Der WDR legt Wert auf die Feststellung, dass laut Drehbuch der Held dieses Ausländerdramas sein Gegenüber nicht "christliches", sondern "faschistisches Arschloch" schimpft (SPIEGEL 38/2006). Solche Hörfehler kommen zustande, wenn die Verantwortlichen genuschelte Fäkalsprache ohne Untertitel verbreiten. Ein antifaschistisches Lehrstück wird "Wut" trotzdem nicht, sondern bleibt ein öffentlich-rechtlich verantwortetes Forum für Hass und Beschimpfung. Daran ändert auch die im Anschluss anberaumte Diskussionsrunde "Tatort Schulweg" nichts.

Freitag, 6. Oktober 2006

Nachrichtenagentur AFP reagiert auf fehlende Wikipedia-Quellenangabe

Mathias Schindler hat es in seinem Blog aufgedeckt - nachdem auch die Süddeutsche über die fehlende Wikipedia-Quellenangabe bei einem AFP-Bericht über die Amish-People berichtet hatte, zieht AFP - wohl aufgrund des gestiegenen medialen Drucks - ihre Meldung nun zurück.

USA/Schulen/Kriminalität
/Gewalt/HINTERGRUND
+++ DRINGENDER HINWEIS +++
Achtung Redaktionen, =

bitte verwenden Sie unseren Hintergrund “Pazifisten mit Abneigung gegen Fortschritt - Die Bewegung der Amish in den USA” von Montag, 2. Oktober, 21.03 Uhr nicht mehr; löschen Sie bitte zudem diesen Hintergrund aus Ihren Archiven. Aufgrund einer individuellen Fehlleistung sind mehrere Passagen des Hintergrunds nahezu wörtlich dem Online-Lexikon Wikipedia entnommen worden, ohne die Quelle zu benennen.
(...)
Die AFP-Chefredaktion hat auf dieses individuelle Fehlverhalten entsprechend reagiert. Wir sind uns sicher, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt, der ohne Wiederholung bleibt.


Der komplette Hinweis ist bei Mathias Schindler nachzulesen.

falsche Beschreibung und falsche Nationalität

Süddeutsche Zeitung, Freitag, 6. Oktober 2006, Seite 2.
Korrekturen
Im Berg-Journal vom 28. September war auf Seite 44 zu lesen, der Extremkletterer Ueli Steck sei ohne Seil durch die Junge Spinne an der Eiger Nordwand gestiegen. Das trifft nicht zu. Vielmehr kletterte er ohne Seil am Excalibur im Berner Oberland.
Im Leitartikel auf Seite 4 war am Donnerstag zu lesen, der neue Airbus-Chef Christian Streiff sei Deutscher. Er ist aber Franzose.

falsche Beschreibungen

Süddeutsche Zeitung, Samstag, 7. Oktober 2006, Seite 2.
Korrekturen
Im Artikel „Land der Heuschrecken” in der Ausgabe vom 30. September hieß es irrtümlich, dass sich auch beim Stuttgarter Autozulieferer Mahle Finanzinvestoren eingekauft hätten. Das Unternehmen befindet sich aber seit mehr als 40 Jahren zu 99,9 Prozent im Besitz der von den Firmengründern ins Leben gerufenen Mahle-Stiftung.

Im Wirtschaftsteil vom Freitag schrieb Peter Frey, Sozial- und Wirtschaftspsychologe an der Universität München, in seinem Forums-Beitrag, der ehemalige Infineon-Chef Ulrich Schumacher stehe gemeinsam mit seinem Finanzchef unter Anklage. Tatsächlich aber handelt es sich nicht um den Finanzvorstand, sondern um das ehemalige Vorstandsmitglied, das bei Infineon für das Speichergeschäft zuständig war. Beide sind auch nicht angeklagt, sondern nur Beschuldigte in einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft München.

Montag, 2. Oktober 2006

falsche Beschreibung und falscher zeitlicher Ablauf

Süddeutsche Zeitung, Montag, 2. Oktober 2006, Seite 2
Korrektur
Im Vorspann des Interviews mit dem Kunstsammler Heinz Berggruen in der Freitagausgabe hieß es, Berggruen habe in den dreißiger Jahren für die Frankfurter Allgemeine Zeitung geschrieben und er sei 1941 als Mitglied der amerikanischen Armee aus dem Exil nach Deutschland zurückgekehrt. Beide Angaben sind falsch: Es handelte sich damals natürlich um die Frankfurter Zeitung; und Berggruen konnte mit der US-Armee erst im Winter 1944/1945 zurückkehren.

Samstag, 30. September 2006

Falsche Ortsangaben

Süddeutsche Zeitung, Samstag, 30. September 2006, S. 54.
Taiwan, nicht Korea
Im Kommentar zur Insolvenz der deutschen BenQ-Tochter, der ehemaligen Handy-Sparte von Siemens, ist uns gestern ein Fehler unterlaufen. BenQ ist kein koreanischer, sondern ein taiwanesischer Elektronik-Konzern. Wir bedauern den Irrtum.

falsche Zahlenangaben

Süddeutsche Zeitung, Freitag, 29. September 2006, S.2.
Korrekturen
In einer Meldung über den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ratko Mladic in der Donnerstagausgabe hieß es, der General sei bis 1992 in serbischen Kasernen versteckt worden und habe sich bis 1995 in Belgrad aufgehalten. Beide Zahlen sind falsch. Tatsächlich soll sich Mladic bis 2002 in Armee-Einrichtungen versteckt gehalten und danach bis 2005 in der serbischen Hauptstadt gelebt haben.

Dienstag, 12. September 2006

falsche Zeitangaben

Süddeutsche Zeitung, Dienstag, 12. September 2006, Seite 2.
Korrekturen
In der Ausgabe vom 9./10. September hieß es auf Seite 6, Israel schicke sich an, nach acht Monaten auch die Seeblockade des Libanon zu beenden. Richtig wäre gewesen: „nach acht Wochen“.
Auf derselben Seite stand in einer Meldung, US-Präsident George W. Bush habe 1991 eine Aussage zu der Verbindung zwischen dem irakischen Regime und al-Qaida gemacht. Tatsächlich machte Bush diese Aussage 2002.

Büßen am Sonntag

Vergangene Woche erst entdeckt: Die Bild am Sonntag korrigiert auf der Leserbriefseite eine falschen Sachverhalt. Direkt darüber antwortet Chefredakteur Claus Strunz auf die Frage „Brauche ich ein Ganzkörper-Lifting, Herr Strunz“ – echte Lesernähe also.

Bild am Sonntag, 10. September 2006, S. 32.
Korrektur
Im Beitrag „Honig heilt Wunden und hilft bei Allergien“ vom 27. August wurde irrtümlich auf Seite 44 berichtet, ungefilterter Honig könne ein natürliches Mittel zur Hyposensibilisierung bei Pollenallergien sein. Dies nicht korrekt. Richtig ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand, sagt die Bonner Ökotrophologin Dr. Maike Groeneveld, dass weder eine Hyposensibilisierung noch eine Linderung der Symptome durch den Genuss von Honig erreicht werden kann. Bei sehr empfindlichen Pollenallergikern können die Pollenbestandteile in ungefiltertem Honig in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen.

Sonntag, 3. September 2006

vier auf einen Schlag

Am vergangenen Samstag räumte die SZ ihren Fehlern richtig viel Platz ein: Gleich vier Korrekturen in der regelmäßigen Spalte:
Süddeutsche Zeitung, Samstag, 2. September 2006, Seite 2.
In dem Artikel über amerikanisches Ökobenzin vom 24. August auf Seite 8 wurde eine Plakataufschrift, die auf dem Foto zu sehen war, im Bildtext falsch übersetzt. Statt „Von wem würden Sie lieber Ihr Gas kaufen?“ muss es richtig heißen: „Von wem würden Sie lieber Ihr Benzin kaufen?“
In der Ausgabe vom 28. August war auf der Titel-Seite zu lesen, dass der Hurrikan Ernesto sich mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde der Küste Floridas nähere. Dabei wurde die Zug-Geschwindigkeit mit der Wind-Geschwindigkeit innerhalb eines Hurrikans verwechselt. Wirbelstürme legen in der Regel nur zwischen acht und 80 Kilometern in der Stunde zurück.
Am 30. August war in einer Reportage auf der Seite Drei von einem deutschen Hilfswerk die Rede, das mit der methodistischen Kirche in der Diözese Jaffna zusammenarbeitet. Bei diesem Hilfswerk handelt es sich um die Kindernothilfe und nicht um das Deutsche Kinderhilfswerk.
Die Ausstellung über die Wachsbilder des Münchner Hofbildhauers Wolfgang Leuthner im Bayerischen Nationalmuseum endet nicht, wie es im Feuilleton vom 31. 8 auf Seite 13 hieß, Ende August, sondern am 7. Januar 2007.

Montag, 28. August 2006

fehlerhafte Agenturmeldung

Schön kryptisch.
Süddeutsche Zeitung, Montag, 28. August 2006, Seite 2
Korrekturen
Die Anklage der Staatsanwaltschaft Dresden wegen Bestechung wirft dem früheren sächsischen Wirtschaftsminister Kajo Schommer (CDU) keine direkte Parteispende an die CDU vor, wie es in einer Meldung von AP am 18. August auf Seite 6 hieß. In einer Richtigstellung schreibt AP, die Staatsanwälte gingen von einer „parteipolitisch motivierten“ Erhöhung der Zuschüsse für die Kampagne der CDU-geführten sächsischen Landesregierung „Sachsen für Sachsen“ aus.

:::QuakQuak:::

:::Fehler-Korrekturen in der deutschen Presse:::

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